Stadt Krefeld

Die kreisfreie Stadt Krefeld wird als Verbundpartner ihre Kompetenzen als Aufgabenträger der Feuerwehr (Brandschutz und technische Hilfeleistung) als auch die als Träger des Rettungsdienstes, der unteren Katastrophenschutzbehörde und der unteren Gesundheitsbehörde einbringen. Hierbei strebt die Stadt Krefeld für die zielgerichtete Umsetzung des „Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz“ (BHKG 2015) eine am Risiko und Bedarf orientierte wirksame Vorsorge- und Abwehrplanung (Risikoanalyse) für die in der Region ansässigen Krankenhäuser an.

Krankenhäuser, Altenheime und Behinderteneinrichtungennehmen und andere Einrichtungen im medico-sozialen Bereich nehmen als kritische Infrastruktureinrichtungen dabei eine besondere Rolle ein und stellen eine große Herausforderung dar, der es sich für eine Gefahrenabwehrbehörde zu stellen gilt. Der potenzielle Ausfall solcher Einrichtungen hätte komplexe Auswirkungen auf das gesamtgesellschaftliche Gefüge. Keine der potenziell beteiligten Stellen kann eine derart komplexe Aufgabenstellung alleine bewältigen.

Als einen wesentlichen Baustein für die im Projekt RESIK relevante Fragestellungen in Bezug auf die Evakuierung einer Klinik im Katastrophenfall steht das St. Josefshospital Uerdingen der HELIOS Kliniken-Gruppe als Modellkrankenhaus zur Verfügung, das als lokal assoziierter Partner über die Stadt Krefeld im Projektkonsortium mitarbeitet. Ein wesentlicher Tätigkeitsschwerpunkt für die Stadt Krefeld wird über den gesamten Projektzeitraum die Einbindung der lokalen Akteure, insbesondere der lokal eingebundenen assoziierten Partner sowie der lokal/regional beteiligten Behörden, Institutionen, Gesundheitseinrichtungen etc. und deren Vernetzung sein.  Über die Projektmitarbeit der Stadt Krefeld wird eine zentrale Schnittstelle zu den systemrelevanten regionalen Akteuren, Arbeitsgruppen und Gremien und den im Rahmen des Projekts zu identifizierenden und einzubindenden Mitgliedern eines zu schaffenden lokalen Planungsgremiums gebildet.

Als weitere Arbeitsschwerpunkte der Stadt Krefeld im Rahmen der vereinbarten Arbeitspakete des Projektes sind folgende Themen zu nennen:

Risikoanalyse und Bedarfsplanung

Entwicklung eines Algorithmus für eine bauliche, technische und organisatorische Schwachstellenanalyse für Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen hinsichtlich besonders vulnerabler Personen. Darauf aufbauend erfolgt die Ableitung einer funktionalen und effizienten Resilienz- und Evakuierungsplanung. Im Anschluss erfolgt der Abgleich mit bereits bestehenden Katastrophenschutzbedarfsplänen hinsichtlich der Vorbereitungen von Krankenhausevakuierungen. Das Ziel ist die Entwicklung und Verbreitung einer entsprechenden Rahmenkonzeption unter Einbeziehung aller relevanten Akteure, die den Fachorganisationen der kommunalen Spitzenverbände als Empfehlung zur Verfügung gestellt werden soll.

Interdisziplinäres Gremium etablieren

Ein übergeordnetes Planungsgremium der Stadt Krefeld soll mit allen systemrelevanten Akteuren besetzt werden. Bestehende Arbeitsgruppen und Gremien sollen daraufhin geprüft werden, inwiefern diese zu einem solchen Planungsgremium zusammengefasst und erweitert werden können. Dieses soll maßgeblich die Vorbereitung auf mögliche Krisen in der Region voranbringen und steuern. Außerdem sollen Strukturen und Prozesse etabliert und evaluiert, auf externe Einflüsse hin bewertet und in der Vorbereitung auf eine Krise berücksichtigt werden. Des Weiteren soll das Planungsgremium die Schaffung von funktionalen Äquivalenten prüfen.

Die Stadt Krefeld will prüfen und erproben, ob eine solche sich in der Projektphase entwickelnde interdisziplinäre Zusammenarbeit (Planungsgremium) zu dem Thema „Resilienz- und Evakuierungsplanung von Einrichtungen für besonders vulnerable Personen“ für die Umsetzung eignet und ggf. nach Abschluss des Projektes in Krefeld in einem permanenten Arbeitskreis verstetigt werden kann.

Entwicklung von Musterkonzeptionen

Die Stadt Krefeld entwickelt in Zusammenarbeit mit den anderen Projektpartnern und den lokalen Akteuren in der Modellregion Musterkonzepte und prüft diese während der Stabsrahmenübung auf ihre Praxistauglichkeit. Im Nachgang der Stabsrahmenübung werden auf Grundlage der Auswertungsergebnisse diese Musterkonzepte überarbeitet. Die überarbeiteten Musterkonzepte sollen übertragbar sein und einem möglichst breiten Fachpublikum zugänglich gemacht werden.

Durchführung einer Umfrage

In der Modellregion Krefeld eine Ist-Abfrage zu den strukturellen und funktionalen Elementen der Krankenhausalarmplanung zum Abgleich mit dem Krefelder Modell durchzuführen. Die Zielgruppe der Umfrage sind Interessensgruppen / Akteure in den jeweiligen Gesundheitseinrichtungen / Krankenhäusern in der Modellregion.

Übertragbarkeit des „Krefelder Modells“

Mit dem 1998 entwickelten „Krefelder Modell“ wurden in der Modellregion Krefeld bereits erste Konzepte entwickelt, wie im Kontext der Krankenhausalarmplanung die Reaktionsfähigkeit von Krankenhäusern gesteigert werden kann (Hospital Emergency Preparedness). Kern des „Krefelder Modells“ ist eine entscheidungsbefugte interdisziplinäre operative Führung als „Koordinierende Klinikeinsatzleitung“ (Ko-KlinEL), die bereits in der initialen Phase eines Ereignisses zur Verfügung steht. Im Rahmen des Projektes will die Stadt Krefeld prüfen, ob sich diese bisher nur als Insellösung für ein Krankenhaus in Krefeld etablierte Struktur auch auf das Modellkrankenhaus St. Josefshospital übertragen und für Krankenhäuser und weitere Gesundheitseinrichtungen der Region Krefeld und darüber hinaus generalisieren lässt.

Projektleitung:

Leitender Branddirektor Dipl.-Ing. Andreas Klos,

Mail: resik@krefeld.de,

Website: www.krefeld.de/feuerwehr