Katastrophenforschungsstelle, Freie Universität Berlin
Das Teilvorhaben der Katastrophenforschungsstelle „Resilienz und Evakuierung von Einrichtungen mit besonderen Bedarfen (RESCUE)“ verfolgt das übergreifende Ziel, Potentiale zur Stärkung der Resilienz kritischer Infrastrukturen (KRITIS) am Beispiel Krankenhaus zu identifizieren und ihre Anfälligkeit gegenüber Störungen der regulären Abläufe zu reduzieren, um Schäden für Leib und Leben abzuwenden oder zu minimieren.
Das Krankenhaus steht in diesem Teilvorhaben exemplarisch für einen Knotenpunkt in einem überkomplexen Netzwerk: Die Funktionalität des Krankenhauses hängt auf vielfältigste Weise an Prozessen außerhalb der Einrichtung, während es selbst zeitgleich essentielle Leistungen für die Gesellschaft erbringt. Entsprechend müssen sowohl die Resilienz des Krankenhauses, als auch die Resilienz der Gesellschaft und verknüpften Infrastrukturen in dieser wechselseitigen Verflechtung verstanden werden. Ein sozialwissenschaftlicher Ansatz ermöglicht diese Betrachtungsweise, weil er den Einbezug qualitativer Ansprüche erlaubt, die von verschiedenen Akteuren unterschiedlich ausgelegt werden.
Im Teilprojekt der KFS wird deswegen in der ersten Projektphase eine anwendungsorientierte Grundlagenforschung zu Krankenhäusern als KRITIS sowie zu deren Bedeutung für andere gesellschaftliche Prozesse durchgeführt. Dabei werden von Seiten der KFS insbesondere psychologische, soziale und ethische Aspekte in der Evakuierungssituation fokussiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in der zweiten Phase dann auf andere Einrichtungen, Szenarien und kulturelle Kontexte übertragen.
Projekt- und Verbundleitung:
Prof. Dr. Martin Voss, KFS
Mail: kfs-sekretariat@polsoz.fu-berlin.de